Es ist jedes Jahr das gleiche: der Winter naht, die Gefahr auf Kälte und Nässe steigt, und ich denke mir, dass ein paar schöne Stiefel schön wären, um durch die Jahreszeit zu gehen. An den Füßen der Leute um mich herum seh ich aber nur: Ugg Boots (Verschnitte) und Reiterstiefel. Beides ist zum Kotzen und nicht vertretbar. Ich hätte nur gerne ganz einfache Stiefel oder Stiefeletten, die bitte ohne Absatz auskommen (Absatz im Winter, bei Schnee und Glätte, das ist einfach nicht logisch). Das gibt es nur mit 1000 Schnallen dran. Ok, dann akzeptiere ich eine Schnalle – das geht nicht ohne Absatz. Und so weiter und so fort. Am Ende lande ich immer wieder in der Sportschuhabteilung. Wenigstens die sind flach – haben aber weder ein gutes Profil, noch sind sie für Vorstellungsgespräche geeignet. Das Ergebnis meines Kaufes seht ihr oben. Eine Mischung aus Kinderschuh und Gummistiefel. Dann kann meine Suche nach tatsächlichen Stiefeln ja weitergehen. To infinity. Hab euch lieb, eure Mag. Katja.
Allgemein
Sie ist total fertig
Wenn ich alle Bücher gelesen, alle Daten gelernt und alle Fragen richtig beantwortet habe, bin ich Magistra, und um ganz selbstsicher aufzutreten lade ich bereits jetzt, über 12 Stunden vor der Gewissheit, zur Feier des Umstandes ein: beim Club mit (Geld) in der Disko Anaconda oder sehr familiär beim Frühstücken bei den Schmalzls ab 10 Uhr. Morgen halt. Hab euch lieb, eure Katja.
Jobsuche aus der Hölle
Es ist wahr, ich suche gerade einen Job. Im Grunde suche ich eigentlich einen Beruf, aber sowas ist mit dem Studium der Germanistik eher utopisch zu finden. Gerne würde ich auch ein Praktikum machen, und deswegen streife ich jeden Tag durch diverse Sammelstellen für Jobangebote im Internet – aber was man dort findet, ist schon nicht mehr lustig. Außer es handelt sich um (lustige!) Alleinunterhalter oder Bauchtänzerinnen (die Party ist morgen, eventuell schau ich hin! SERIÖS!).
Dieses Jobangebot hat es mir besonders angetan:GermanistikstudentInnen zum Korrekturlesen. Ich bin sowohl das eine, als täte ich das andere gern und habe Erfahrung. Schon 4mal habe ich mich um die Stelle beworben, denn sie wird ca. einmal im Monat ausgeschrieben. Antwort? Immer negativ. Verflixt! Was ich wohl falsch mache? Da ich meine Jobsuche nun auch ausgeweitet habe auf Praktikumsstellen, kommt mir so ein Angebot auch verlockend vor: ein Praktikum für ein ganzes Jahr! Model Booking, nicht unbedingt meine erste Idee in Sachen Berufswunsch, aber traumhaft der Aufgabenschwerpunkt „Gesprächsführung mit Models“. I like. Positiv dabei ist, dass es sich um ein bezahltes Praktikum handelt, immerhin bekommt man 707 EUR (man kann nur hoffen: für jeden der 12 Monate). Und wenn man sich jetzt denkt, dass kleine Firmen eben nicht soooo viel Geld haben wie zB große Konzerne, kann sich ja mal das Angebot von IKEA durchlesen, die einen selbstständigen (!) Web-Editor suchen, um ganze 6 EUR die Stunde.
Über das unbezahlte, ebenfalls ein Jahr dauernde Praktikum Modulbegleitung Universitätslehrgang Kultur & Organisation kann ich dann schon nicht mehr lachen, tut mir leid. Spätestens dann mach ich das Internet zu lackier mir meine Nägel. Euch aber viel Spaß bei der Arbeit, hab euch lieb, Katja.
Die Wollkette
Es gibt eine neue Installation am Westbahnhof mit meiner Wolle. Gelegen ist sie an den Kettenabsperrungen entlang der Gleise der 58 und 52 bzw. 6 und 18, nach einer der Ampeln bei der Mariahilferstraße. Ich nenne dieses Projekt „Terror starts at home“. Gestrickt habe ich ausschließlich im Haus meiner Oma, umgeben von meinen Verwandten, die alle eine durchwegs inakzeptable politische Meinung haben und sie gerne ausdiskutieren, ohne zu merken, dass sie direkt gegen mich gerichtet sind („Aber du bist natürlich eine Ausnahme!“). Um mich zu beruhigen und abzulenken habe ich die Wollstreifen gestrickt und mir überlegt, sie um Ketten zu befestigen. Um die verschiedenen „homes“, die ich habe, zu verbinden, habe ich das Strickwerk mit nach Wien gebracht und sie an einem Ort des örtlichen Transfers festgemacht. Soviel dazu.
Ich hatte in dieser Woche ein intentives Gespräch über politisches Denken und politisches Engagement. Mich selbst sehe ich nicht als sehr politisch, zumindest was das Tagesgeschehen angeht. Meine politischen Ansichten sind sehr persönlich, werden in Gesprächen geteilt, aber von Aktionismus halte ich nicht viel. Mein kleiner, sichtbarer Beitrag besteht eben aus Fasern.
Im Zuge dessen sei noch einmal auf dieses Interview mit mir hingewiesen.
Und außerdem, ja, hier wird wieder mehr gebloggt! Die Hommage als Printmagazin steht gerade still, doch will ich die Seite einfach nicht verkommen lassen. Man könnte also fast sagen: Willkommen zurück, Hommage! Hab dich lieb, deine Katja.